Simone Laub
Lange Texter in Frankfurt und im Internet
Als einer der ersten Werbetexter Deutschlands präsentierte ich Leistungen im Internet. Doch was macht Simone Laub aus? Wie wurde ich Freiberufler, wie denke ich? Und wie schafft man es, nach zehn Jahren in Werbeagenturen nun schon über 25 Jahre als Texter selbstständig zu bleiben?
Ein langer Weg liegt hinter mir. Mit alten Schreibmaschinen habe ich Texte auf Papier gehackt, auf den ersten Macs Layout und Bildbearbeitung geübt. Verfolgen Sie meinen Lebensweg: Sie bekommen einen Eindruck davon, was es bedeutet, diesen Beruf wirklich gelernt zu haben.
Kommentar von _W. M. am 30.01.2019; 21:12:35 Uhr
Alles Klasse – aber DAS ist widerlich
Hallo Simone, der Hund will draußen bewegt werden, aber ich komme nicht los von Ihrer Wortgewalt und Ihrer Wissensmacht. Bin selbst ein mit vielen Wassern gewaschener Kreativer (Wort), habe aber den Anschluss an die Web-Welt vernachlässigt und damit – verglichen mit Ihnen – total verloren. Und das, obwohl ich es war, der 1988 in "meinem" Großverlag (Werbeabteilung wie Agentur) mit leuchtenden Augen die ersten Mac’s aufstellen ließ – die drei ersten "Würfel" stehen immer noch hier über mir im Regal. Und übrigens 15 schwarze Schreibmaschinen von anno dunnemals auf dem Speicher ... sie steigen einfach nicht im Preis, es gibt zu viele davon. Was will ich? Gar nichts. Ich muss nur – etwas loswerden. Sie verbreiten hier soviel Rasse, Klasse und auch Masse – aber DER Satz ist eklig, beleidigt mein geistiges Auge und klumpt im Magen: "(...) gehören Werber und damit auch Texter zu den Mitessern der Wirtschaft (...)." Igittigitt! Also, ich bin für meine Kunden die Sahne auf der Torte – und nichts anderes will ich für sie auch sein. Sonst ziehe ich weiter – oder der Kunde. Will es jetzt auch nicht dramatisieren, bin halt – das zeichnet unsereins auf der anderen Seite ja auch aus – ein Sensibelchen. Wenn nicht sogar ein Hochsensibelchen, wie ich kürzlich einem Test entnehmen konnte/musste. Hätte ich schweigen sollen? Konnte ich nicht, so hatte ich doch wenigstens auch einen Grund, Ihnen mein Dasein kund zu tun. Ach, da fällt mir noch etwas auf und ein, da ich selbst die Arbeit (ja, auch Qual) im Bereich "Claim" über alles liebe. Einige Ihrer Beispiele – so gut sie auch klingen – haben einfach als Wortmarke nicht die Rafinesse, um schutzwürdig zu sein. Insofern können Sie sich über Plagiate ärgern, aber dürfen sich nicht wundern. Denn es liegt allein bei Ihnen, dem vorzubeugen. Am einfachsten z.B. dadurch, dass Sie den Namen (Firma, Produkt, Marke) in den Claim/Slogan integrieren. Beispiele: "Otto ... find’ ich gut." oder "BILD dir deine Meinung!" Aber wie gesagt: 99 Prozent grandios, was Sie hier servieren und auftischen – Inhalt und Form. Beneide Sie! Umso mehr, als ich selbst "die Schubladen" voll habe mit vorzeigbaren Werken jeglicher Art, mir aber das Know-how für eine eigene Website nur schemenhaft zur Verfügung steht. Zum Glück steht nicht die nackte Not dahinter - bei mir zieht immer noch das persönliche Miteinander, mit den jungen Leuten muss ich also nicht mehr mithalten. (Würde es ehrlicherweise dennoch gern, denn ich brenne noch ... und Sie haben die Lust zusätzlich entfacht. Aber man muss ja auch Träume haben.) Ihnen beste Wünsche und ein ganz banales, aber zutreffendes: WEITER IM TEXT! Ich grüße herzlich und danke W. M.